Die Vereinten Nationen (UN) haben das Jahr 2011 zum Internationalen Jahr des Waldes erklärt (International Year of Forests). Angesichts der Bedeutung der Wälder für Biodiversität, Klima, Wasserhaushalt, Lebensgrundlage, kultureller Bedeutung und vielem mehr und der leider immer noch vielerorts erschreckend schnell vorranschreitenden Entwaldung, eine gute Entscheidung. Damit wird die Problematik der Wälder verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Continue reading
Category Archives: Umwelt und Naturschutz
Schwein gehabt!
Das Jagen ist eine Leidenschaft der Dayak. Früher waren Sambar-Hirsch (Rusa unicolor), Hirschferkel (Tragulidae), Wildschwein (Sus barbatus) und andere Tiere häufige Beute. Durch Überjagen und Degradierung des Regenwaldes sind die Populationen viele Tierarten stark zurückgegangen und heute ist eigentlich nur noch das Wildschwein als Beutetier ökonomisch von Bedeutung. Continue reading
REDD und die Hoffnungen betroffener Dayak-Gemeinschaften
Seit der 13. Klimakonferenz (COP 13) in Bali 2007 taucht ein neuer Term namens “REDD” vermehrt in den Medien und Klimaschutzdiskussionen auf.
REDD steht für “reduced emissions REDD steht für “reduced emissions from deforestation and forest degradation”, die Reduktion von Emissionen aus Entwaldung und Degradierung von Wäldern. Da die Emissionen aus Entwaldung und Waldschädigung 15 Prozent der vom Menschen produzierten Treibhausgase betragen, muss der Schutz von Wäldern in die internationalen Klimaverhandlungen einbezogen werden. Zudem belegte der Stern Report (2006), dass die Drosselung der weltweiten Entwaldung ein äußerst kostengünstiger Weg sein kann, zum Klimaschutz beizutragen. Continue reading
Das schwere Los der Wildtiere in Kalimantan
Die Regenwälder Kalimantans gehören zu den artenreichsten Ökosystemen unserer Erde. Neben unzähligen Pflanzenarten sind sie auch Lebensraum vieler Tierarten. Tiger, wie (noch) auf Sumatra gibt es zwar nicht. Unser nächster Verwandter in Asien, der Orang Utan mit dem wir ca. 97% unserer Gene teilen, hat hier aber (noch) seine Heimat. Genauso wie Gibbons (die zweite Menschenaffenart Asiens), Honigbaeren, Nasenaffen, Lemuren, Krokodile, Tarsir und Slow Loris, Nashornvögel und Flughörnchen, um nur einige zu nennen. Sogar kleine Restpopulationen von Elefanten gibt es noch im Nordosten der Insel. Auch einige Nashörner soll es dort noch geben.
Einfach hat es die Tierwelt in Kalimantan aber nicht. Waldbrände, kommerzieller Holzschlag, Plantagen fuer Palmöl und Zellstoff, Siedlungsexpansion und Brandrodungsfeldbau rauben ihnen den Lebensraum. Continue reading
Transmigrasi im Torfmoor
Transmigrasi ist ein Program in Indonesien welches arme Indonesier von den uebervoelkerten “Hauptinseln” Java sowie Madura und Bali auf die duenn besiedelten Ausseninseln (wie z.B. Sumatra, Kalimantan, Papua, Malukken, …) umsiedelt. Dieses Program ist das groesste “friedliche” Umsiedlungsprogamm der Welt. Begonnen hatten damit die hollaendischen Kolonialherren, die Familien als Plantagenarbeiter v.a. nach Sumatra umsiedelten. Spaeter wurde das Programm vom unabhaengigen Indonesien unter Suharto wieder aufgenommen und hat seinen Gipfel zw. 1979 und 1984 erreicht als gut 2,5 Millonen Menschen umgesiedelt wurden. Continue reading
Das schwangere Krokodil
Putussibau liegt in den inneren Tropen und erhaelt durchschnittlich 5.000 mm Niederschlag pro Jahr. Das meiste davon faellt in der Regenzeit zwischen Oktober und April. Allerdings gibt es auch in den trockneren Monaten bzw. in der Trockenzeit, ab und zu heftige Regenguesse. Die Trockenzeit 2009 war ausgesprochen ausgepraegt. Wochenlang gab es kaum Regen, der maechtige Kapuas, der laengste Fluss Indonesiens, waren zu einem seichten Gewaesser verkommen und sogar die Seen des Danau Sentarum Nationalparks waren fast komplett ausgetrocknet und boten einen skurrilen Anblick. In der Regel sind solche ausgepraegten Trockenzeiten durch das El-Niño-Phenomaen (ENSO) verursacht. Continue reading
Bukit Tekenang – Der wahrscheinlich beste Schulungsort in Indonesien
Wer schon einmal unterrichtet hat, weis, das es manchmal nicht einfach ist, immer die ungeteilte Aufmerksamkeit der Kursteilnehmer zu haben. Dies gilt besonders fuer Indonesien, wo Kommunikation und ngobrol (einfach quatschen) ueber Alles geht und facebooking und das Senden von SMS Dimensionen erreicht, die Anbieter von Mobilfunkserviceleistungen Freudenspruenge ausfuehren laesst. Mobiltelefone hat hier ja ohnehin fast jeder, die meisten haben zwei oder mehr – fuer jeden Serviceanbieter eins… Und so hat es der Kursleiter manchmal schwer.
Aber es geht auch anders. Vor zwei Wochen habe ich mit zwei Kollegen aus Pontianak gemeinsam einen 6taegigen GIS-Kurs (Geographische Informationssysteme) fuer Beamte der 4 Nationalparks des Heart of Borneo gegeben. Continue reading
Action im Regenwald – Biodiversity Day 2010
Es gibt unglaublich viele Internationale Tage wie zum Beispiel den Welt-Wasser-Tag, den Internationalen Migranten-Tag, den Welt-Post-Tag und und und… Einer dieser Tage, der 22. Mai, hatte dieses Jahr allerdings fuer Kapuas Hulu besondere Bedeutung. Dieser Tag ist der Internationale Tag der Biodiversitaet. Ein Tag an dem in zahlreichen Ländern durch verschiedene Aktionen die Aufmerksamkeit darauf gelenkt wird, wie wertvoll eine hohe Vielfalt an Ökosystemen, Tier- und Pflanzenarten ist. Dazu kommt noch, dann dieses Jahr, 2010, von den Vereinten Nationen zum Jahr der Biodiversitaet erklaert wurde. Continue reading
Musim Kayu – Die Holzsaison
Mein Distrikt Kapuas Hulu liegt im Zentrum der Insel Borneo, in einem Gebiet was oft auch als “The Heart of Borneo” bezeichnet wird. Kapuas Hulu ist einer der waldreichsten Distrikte in ganz Kalimantan (indonesische Teil der Insel Borneo) und ueber die Haelfte der Distriktflaeche steht unter Schutz. Das groesste Schutzgebiet ist der Betung Kerihun Nationalpark mit einer Flaeche von ueber 800.000 ha tropischem Primaerwald. Waehrend dieser Park, auch aufgrund seiner schwierigen Topographie und seiner Entfernung zu Strassen, relativ gut geschuetzt ist, sieht es in vielen anderen Teilen von Kapuas Hulu nicht so gut aus. Continue reading
Zu Besuch im erbaermlichsten Zoo Indonesiens, im Sinka-Zoo
In Indonesien hat Tierschutz definitiv einen anderen Stellenwert als in Deutschland und vieles wird hier als “normal” hingenommen, wo so mancher Europaer entsetzt aufschreien wuerde. Auf der anderen Seite sind unserer Legebatterien, Viehtransporte und Masstierhaltung auch alles andere als eine artgerechte Tierhaltung. So muss man auch hier Dinge relativieren, bevor man mit dem Zeigefinger auf Leute zeigt und kritisiert. Was ich allerdings im Singa-Zoo gesehen habe geht hat mir fast den Magen umgedreht und mich einfach nur wuetend und traurig zugleich gemacht. Continue reading