Die Vereinten Nationen (UN) haben das Jahr 2011 zum Internationalen Jahr des Waldes erklärt (International Year of Forests). Angesichts der Bedeutung der Wälder für Biodiversität, Klima, Wasserhaushalt, Lebensgrundlage, kultureller Bedeutung und vielem mehr und der leider immer noch vielerorts erschreckend schnell vorranschreitenden Entwaldung, eine gute Entscheidung. Damit wird die Problematik der Wälder verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.
Die Wälder Kalimantans können alle Öffentlichkeit die es gibt brauchen, müssen sie doch v.a. Plantagen (v.a. für Ölpalmen, aber auch für schnellwachsende Holzarten der Zellstoffindustrie u.a.), Bergbau und in geringerem Masse der Siedlungsentwicklung und Expansion der Landwirtschaft weichen. Kommerzieller (legaler sowie illgegaler) Holzschlag und Waldbrände haben in der Vergangenheit ebenfalls große Waldflächen gefordert und tun dies wenn auch in geringerem Masse immer noch.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf ein paar interessante Links zu diesem Thema verweisen.
- 1. Der Dokumentarfilm von Florian Augustin Cari Hutan – In the Search of Forest – Ich suche Wald welcher in einer Art Road Movie versucht herrauszufinden, was mit dem Wald in Kalimanten passiert.
- 2. Der Bericht von WWF (2005) Borneo: Schatzinsel in Gefahr – Bericht zum Zustand der Wälder Borneos und der dort lebenden Arten der in sehr informativer und anschaulicher Art und Weise Informationen über die Insel Borneo im Allgemeinen und speziell über den Zustand der Wälder Borneos gibt und einen Ausblick in die Zukunft wagt.
- 3. Der Artikel bei Reuters Special Report: How Indonesia hurt its climate change project der an einem konkreten Beispiel Schwierigkeiten bei der Implementierung des Wald- und Klimaschutzmechanismus REDD beschreibt.
- 4. Der Artikel vom 21.10.2010 in der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) Nach dem «Holzrausch» in Kalimantan der von der Problematik des Holzschlages, Einstellung und Situation der lokalen Bevölkerung und aktuellen Entwicklungen im Norden von Kapuas Hulu handelt, aber stellvertretend für viele Regionen in Kalimanten gelten kann. Hinzuzufügen ist diesem Artikel noch, dass das Dorf von Sungai Luar, von dem in diesem Artikel die Rede ist, sich gemeinsam mit anderen Nachbardörfern organisiert hat, um der aktuellen Bedrohung durch die Ölpalmindustrie zu begegnen. Verlässlichen Informationen zufolge wurden dem engagierten Bürgermeister von Sungai Luar von der Ölpalmindustrie nun auch Rp 30.000.000 (ca. 2.500 Euro) angeboten, die er allerdings abgeleht hat. Es bleibt zu hoffen, dass sich die lokale Bevölkerung dem Druck der Ölpalmlobby weiter erwehren kann oder zumindest einen besseren Vertrag über die Verteilung der Plantagenerträge, als den ihnen bisher angebotenen, aushandeln vermögen.